Donnerstag, 7. Oktober 2010

AUA und ein gebrauchter Tag

Svens freie Tage verbrachten wir diesmal damit den Garten winterfertig zu machen.
Die Klimanlage wurde von Bättern befreit und in ihre Winterabdeckung gehüllt. Der Gazebo wurde abgebaut und in der Garage verstaut.
Beim Zusammenlagen der "Gardinen" entfuhr mir plötzlich ein lauter Aufschrei -etwas hatte mich gestochen oder gebissen. Genau in die Fingerkuppe des kleinen Fingers. Dort machte sich auch sofort heftigster Schmerz und Blut bemerkbar. Nichts wie rein, mit kalt Wasser gespült und etwas zur Desinfektion rauf. Als sich außer Schmerzen und Anschwellen der Fingerkuppe keine weiteren Besorgnis erregenden Symptome einstellten, ging die Arbeit jedoch weiter. Denn vor lauter Blättern war schon fast kein Rasen mehr zu sehen.
Nachdem ich dann noch meine letzten Stunden im Entry Program "absitzen" musste, konnten wir am Spätnachmittag aber noch die Sonne auf unserem Deck genießen.
Die Sonne meint es diesen Oktober sehr gut mit uns. Seit einer Woche scheint sie ununterbrochen. Heute waren unglaubliche 24° und morgen soll es genauso werden!

So, und nach dem Aua nun zu dem gebrauchten Tag. Der gehörte gestern Sven. Wir sind wie immer morgens gegen 8.00 gestartet. PTA (Abfahrtzeit) war auf 10.00 gesetzt und -oh Wunder- es stand sogar schon eine Tour für ihn im Intranet. Nach ca. 3/4 der Strecke zum Yard bemerkte Sven, dass er sein Handy vergessen hatte...also wieder zurück, mitten durch die Rushhour...Auf dem Yard hab ich noch kurz geholfen die Sachen im Truck verstauen und bin direkt wieder nach Hause. Frau hat ja noch Termine ;-) Sven sollte also nen leeren Trailer aufpicken, laden fahren und nach Thunder Bay um am nächsten morgen entladen zu werden. Doch der zugewiesene Trailer war beladen! Antwort vom Dispatch: kann nicht sein -war aber so. Also erstmal zurück zum Yard. Dort erfuhr er plötzlich, dass er erstmal zum Drogentest sollte. Dieser wird von allen Fahrern unregelmäßig gefordert. Also dorthin -Mist Blase erst kurz vorher geleert- also noch ca. 30 Min. auf "Nachschub" warten. Wieder zurück wollte ihn auch noch die Safety sprechen. In seinen Logbüchern war nicht alles 100% safetygemäß...kann ja mal passieren. Mitlerweile war seine Tour natürlich gestrichen worden. Also auf eine neue warten. Nachmittags ging es dann endlich zu einem anderen Kunden laden um dann nach Fargo (ca. 360 KM von Winnipeg) zu fahren. Laden dauerte auch, dann noch Wartezeit bis die Freigabe für die Grenze erfolgte. Letztendlich hat er es nicht mehr bis zum Kunden geschafft, da sein Arbeitszeitfenster ihn zum Anhalten zwang. Aber das dicke Ende dieses tollen Tages kam noch: Sven freute sich auf sein Essen (vorgekocht zum Aufwärmen), stellte den APU an (dieses Gerät sorgt für die Standheizung und die Versorgung mit Strom) und bekam eine Fehlermeldung. Der Keilriemen war mal wieder gerissen. Damit gab es kaltes Essen und eine kalte Nacht. Und da er auf einer Restarea und nicht auf einem Truckstop gehalten hatte, gab es auch keinen Kaffee am Morgen, denn dort gab es nur Automaten mit Kaltgetränken.
Sven wird wahrscheinlich heute (gegen 0.00) wieder in Winnipeg sein, damit der Keilriemen ausgetauscht wird. Da man bei dem Shop aber nie sicher sein kann, dass es auch direkt getan wird, hole ich ihn erstmal ab. Solange ich noch nicht arbeite ja kein Problem...

Übrigens: nach einem Tag fing mein Finger höllisch an zu jucken. Ich hab ihn dann in einem Beutel mit Eiswürfeln ständig "kalt gestellt". Und meine Fingerkuppe ist auch am dritten Tag noch stark geschwollen und fürchterlich angespannt. Unsere Vermutung des Übeltäters sind bei einer Wespe.