Sonntag, 26. Februar 2012

ein Neuzugang, ein Abgang, und ein alter Bekannter

Jaaa, das habt ihr beim Neuzugang schon erwartet?! Ist er aber nicht - das ist Buddy, der Hund von Freunden. Er wurde hier nur mal ein paar Stunden geparkt, da die beiden wichtige Termine hatten. Womit ich erstmal schnell zu dem Abgang komme: unser Pflegegast Global wurde adoptiert! Manchmal hilft der Zufall einfach. Am Mittwoch hatten wir Kaffeebesuch von dem Paar auf deren Hochzeit wir letztes Jahr waren. Nach 2,5Std. hatten sie sich so in den Hund verliebt, dass sie sie am liebsten sofort mitgenommen hätten. Aber auch bei Freunden muss der offizielle Weg der Mutts eingehalten werden. So wurden abends noch die entsprechenden Mails ausgetauscht und am Donnerstag gab es das OK. Wir haben noch den geplanten Impftermin übernommen und dann ging sie in ihr neues zu Hause. Ori schaute danach so traurig durch den Zaun wo das Auto weggefahren ist...und dann mich an, mit einem Blick der sagte: DU hast sie gehen lassen! Dabei ist mir der Abschied auch verdammt schwer gefallen. Aber wir wissen sie in guten Händen und werden sie ja auch wiedersehen! Jetzt werden wir wohl die 2 Probewochen die jede Adoptivfamilie mit ihrem Neuzugang hat abwarten bevor wir den nächsten aufnehmen. Soweit zumindest der Plan ;-)

Und hier ist nun unser Neuer:
Ähm, das Auto nicht der Mann *grins
Lange haben uns mit der Entscheidung zum zweiten Auto schwer getan. Denn sooo notwendig war es nun eigentlich nicht. Aber bei Sven Arbeitszeiten bin ich doch regelmäßig ab 17.00 mehr oder weniger an das Haus gekettet, oder von Freunden abhängig. Das nervt auf Dauer, besonders am Wochenende und noch mehr wenn bei den Mutts dringend mal ein Fahrer gebaucht wird.
Also haben wir mal den Gebrauchtwagenmarkt unter die Lupe genommen. Ursprünglich war ein kleiner Zweitwagen für mich angedacht. Jetzt ist es ein größerer Erstwagen für Sven geworden...irgendwas ist da schief gelaufen ;-))) Dabei habe ich das gute Stück auch noch ausfindig gemacht! Und bei der Probefahrt war es eben auch Liebe auf den ersten Blick! Es ist ein Mitsubishi Montero BJ 2005 ltd US Model -in D heißt das Model Pajero, aber dieses Wort hat im spanischen eine unschöne Bedeutung (W....er) und somit in Nordamerika nicht möglich. In England heißt er übrigens Shogun.

Hier jetzt ein paar Ansichten und Einblicke:
hab mal die Außenaufnahmen vom Händler genommen - konnten gut handeln, da der Wagen offensichlich schon länger stand


7 Sitzer, aber die letzte Bank verschwindet mit ein paar Handgriffen komplett in ein darunter liegendes Staufach

ausreichend Beinfreiheit hinten

und endlich genügend Platz für uns vorne

nur teilweise Holz - mal was anderes und sieht echt gut aus

Tja, das war eine Sache, die uns zeitlich in Anpruch genommen hat. Dann waren wir vorletzte Woche mit den Besuchern bei herrlichstem Wetter und Temperaturen, die in der Sonne über dem Gefrierpunkt lagen, auf dem River Trail spazieren
normalerweise nur mit dem Auto drüber
im Winter mal den Schiffahrtsweg nehmen
Hee, da fotografiert mich wer...
Ja, und letzte Woche hielt der alte Bekannte "Winter" wieder Einzug. Während wir aus Hamburg irgendwas von Frühlingsgefühlen und +10° hörten, fiel hier das Thermometer wieder auf Jahreszeitgemäße -20°.Genau an dem Tag als wir mit Autoanmeldung etc. genug zu tun hatten gab es ca. 8cm Neuschnee. Wobei das die Menge für unseren Stadtteil war. In manchen Ecken der Stadt war es nur 1cm und auf der anderen Seite fast 15! Während wir kurz mit Hunden draußen waren und überlegten wann wir wohl die Zeit zum Schneeschaufeln finden, kam Rettung von unserem lieben Nachbarn
wir wurden nur kurz gefragt wohin wir denn den Schnee haben wollen :-)
Für heute hatte der Wetterbericht ursprünglich einen Wintersturm mit 10-15cm Neuschnee angesagt. Dieser hat sich auf seinem weiten weg von Montana aber Gott sei Dank merklich abgeschwächt und wir hatten nur starken Wind und ca. 3-5cm Neuschnee.

So, nun seid ihr erstmal wieder mit allen wichtigen und überflüssigen Infomationen versorgt. 
Ich wünsche allen einen tollen Wochenstart!

Dienstag, 21. Februar 2012

Norway House Hunderettung

Huch, irgendwer hat mir die letzte Woche geklaut...Denn bereits vor einer Woche wollte ich diesen Bericht schreiben. Aber durch so einige Unternehmungen und Ereignisse blieb irgendwieso gar keine Zeit.
Nun aber zum Thema:
Am vorletzten Donnerstag gab es bei den Mutts eine Neuaufnahme von 4 Hunden aus dem Norden Manitobas. Absolute Notfälle wie man an folgendem Bild sehen kann.

Basil- sie ging leider am nächsten Tag über die Regenbogenbrücke
Zusammen mit den Hunden kam die Information, dass es dort noch dutzende solcher armen Würmchen gibt. Aufgrund der Entfernung werden häufig Hunde von den Fluggesellschaften die diese Pampa anfliegt kostenlos mitgenommen. Dieses geht natürlich nur in sehr beschränktem Maß und das war hier nicht mehr gegeben. Also wurde kurzerhand über Facebook ein Hilfeaufruf gestartet. Dieser fing an bei Geld um ein großes Auto zu mieten und für die Tierarztrechnungen, ging über Transportboxen, Futter bis hin zu Decken, sonstigen Hundebedarf bis hin natürlich zu Plegeplätzen. Das Ziel war: mindestens 30 Hunde zu retten! Die Welle der Hifsbereitschaft, die am Freitag losging war unbeschreiblich! Neben den Geldspenden über alle möglichen Kanäle, wurden Hundeboxen und Futter und Zubehör einfach vor die Tür der angegeben Adresse gestellt. Da war Freitag mächtig zu packen, sortieren etc. Wir haben unsere Hundebox erst am Samstag Mittag nach dem Rennen vorbei gebracht. Trotzdem sah es vor der Haus schon wieder so aus

Samstag früh hat sich eine der Direktorinnen (übrigens im 6-7 Monat schwanger) mit ihrem Freund auf den langen einsamen Weg gemacht. Gebt bei Googlemaps einfach mal Norway House, MB ein und verkleinert dann die Karte bis eine größere Stadt auftaucht...Also von Winnipeg sind es 8-10 Stunden -teilweise ohne Handyempfang- mit dem Auto! Zum Glück spielte das Wetter mit und brachte keinen Neuschnee oder ähnliches! Das Ziel von 30 Hunden wurde leider nicht ganz erreicht, aber auf dem Rückweg sah es in dem Transporter dann so aus:
es war laut und stinkig

Sonntag Nacht gegen 1.00 standen dann viele freiwillige Helfer bereit um die Hunde erstmal zu versorgen und auf die Pflegeplätze in der ganzen Stadt zu verteilen.
So eine Aktion blieb natürlich auch von der Presse nicht unbemerkt. Und so waren die Mutts in den Montagsnachrichten der erste Bericht! (noch vor dem Mord). Wer Lust hat kann es sich hier nochmal ansehen.

Und auch wenn es leider ingesamt 4 Hunde nicht geschafft haben, hier der Grund warum alle die Mühen immer wieder auf sich nehmen:

manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte!

Sonntag, 12. Februar 2012

Schweizer Schoggi, Käse und mehr

Blogschreiber wissen, dass man durch so ein öffentliches Tagebuch immer mal wieder neue Leute kennenlernt. Manchmal entwickeln sich quasi "Blogfreundschaften" (mal schnell nach Teneriffa wink) und manchmal bekommt auch Anfragen über Email. Wobei ich mich über solche wie: "ich will auch nach Kanada, was muss ich denn da machen?" lieber nicht weiter auslassen will. Aber es gibt auch nette Zuschriften, von Leuten die sich schon gut vorbereitet haben und gezielte Infomationen suchen. So eine erhielten wir vor längerer Zeit von Markus und Ana. Ein deutsch-rumänisches Paar, die zur Zeit in Bern leben. Neben Emails quatschte man über Skype und seit Freitag sind sie in Winnipeg um für 3 Wochen alles persönlich in Augenschein zu nehmen. Und so sahen die Mitbringsel aus, die sie für uns im Gepäck hatten:
mmmh, lecker
Vielen Dank nochmal ihr beiden!

Und nach anfänglicher Skeptik aufgrund der doch unangenehmen Temperaturen am Donnerstag/ Freitag kam heute bei herrlichstem Sonnenschein und nur -4° tatsächlich die Beschwerde, dass es hier zu warm ist!

Bei diesem schönen Wetter hatten wir dann heute morgen auch einen besonderen Termin:
Snow Motion - ein Skijoring and kick sledding Club in Winnipeg hatte ein Rennen im Birds Hill Park, ca. 30 Min. nördlich von Winnipeg. Eigentlich sollte dort ein Infostand mit Hunden von den Mutts sein, aber aufgrund einer speziellen Rettungsaktion (davon gibts noch nen extra Bericht) musste der Stand leider abgesagt werden. Aber da Global für solchen Sport gut geeignet wäre, sind wir trotzdem hin. Man weiß ja nie ob sich jemand in die Süße verliebt!
Beim Skijoring lässt sich ein Sportler auf Skiern an Schleppleinen hängend, von einem Hund ziehen

und beim Kick sledding eben mit einem kleinen Schlitten 

Wobei die Sportler natürlich nicht untätig sind, sondern "mitarbeiten". In diesem Club sind keine Schlittenhunde, sondern alle möglichen Rassen bzw. Mischlinge. Man merkt wieviel Spaß Hunde und Herrchen/Frauchen bei dem gemeinsamen Sport haben!

Hier noch einfach ein paar Impressionen:
Start/Zielbereich
beim Rennen

 

 wir mussten etwas Abstand zu den Rennhunden halten

Und da unsere beiden durch die ganzen Menschen und Hunde völlig überdreht waren, haben wir erstmal einen Spaziergang in Ruhe mit ihnen gemacht.
Natur pur - wunderschön!

So, nun bleibt mir nur noch allen einen guten Wochenstart zu wünschen! 

Montag, 6. Februar 2012

verkehrte Welt?

Während Europa unter sibirischer Kälte leidet, hatte Manitoba mit Januar den siebten Monat in Folge mit Temperaturen über dem Durchschnitt gehabt. Letzte Woche herrschte 3 Tage so dicker Nebel, dass in einigen Gebieten die Schule ausfiel. Es war einfach zu gefährlich die Schulbusse über die Highways zu schicken. 
Winnipeg - nicht London!
Das Resultat davon am Sonnabend war allerdings wunderschön
Durch die überfrierende Nässe war alles wie mit Puderzucker überzogen und glitzerte nur so in der Sonne

Nun muss aber nicht denken, die Menschen hier freuen sich über den milden Winter. Es fängt mit langen Gesichtern bei den Snowmobilefahrern, die vergebens auf ausreichend Schnee warten, an. Ging über auf die Schlittschuhläufer, die auch erst mit Verpätung und nur mit Einschränkungen sich auf die gespurten Wege auf dem Assiniboine River vergnügen können. Im Januar 2008 hat Winnipeg mit dem 8,54 km langen Naturtrail Ottawa den Rank im Guiness Buch der Rekorde abgenommen!

Als nächstes drohte das Festival du Voyageur mangels Schnee auszufallen. Dort bauen jedes Jahr Künstler aus aller Welt wunderschöne Schneeskulpturen. Nun soll wohl auf Kunstschnee zurück gegriffen werden.

Für die Menschen die weiter im Norden Manitobas wohnen, wirft der späte und milde Winter aber viel ernstere Probleme auf. Wenn auch nicht so bekannt wie die Gebiete aus dem TV, sind auch hier viele Gegenden sind nur schwer zugänglich und für die Lieferung dringend benötiger Waren wie z.B. Benzin  von Iceroads abhängig. Stehen diese nur kurz oder eingeschränkt zur Verfügung, steigen die Lebenshaltungskosten der Anwohner massiv. Denn alternativ bleibt nur das Flugzeug.
So ist auch der Winter wie vieles im Leben -des Einen Freud, des Anderen Leid!