Dienstag, 31. Dezember 2013

Schöne Bescherung

Wir hoffen, dass ihr Alle ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest hattet!

Ziemlich spontan wollte ich mal wieder eine Tour mit Sven fahren. Ziel hieß Norfolk in Virgina. Gut 2800 km und die Wettervorhersage versprach dort +17°! Herrlich die -30° in Winnipeg hinter sich zu lassen! Also starteten wir am 17.12. früh morgens, in der guten Hoffnung am 24. abends zurück zu sein.

herrlicher Sonnenaufgang am 2. Tag in Wisconsin

Und dann kam Chicago...Sven ist da schon unendliche Male durchgefahren, mal mehr mal weniger Verkehr, aber meist in ca. 1,5 Std erledigt. Jedoch nicht vor Weihnachten! Baustellen und unendlicher Verkehr bescherten uns 4 Stunden Stop and Go


Am nächsten Tag gab es dafür nette Ausblicke

und Tunnel in Pennsylvania

Die nächste Rushhour erwartete uns in Washington. Aufgrund ausgehender Fahrtzeit blieb der als Tagesziel angestrebte Truckstop in weiter Entfernung. Statt dessen blieb uns nichts anders übrig als die Nacht im Parkverbot auf einem völlig überfüllten Truckrestarea mit ständig am Kopf vorbei rauschenden Trucks zu verbringen. Umso größer war die Freude am nächsten Tag dann endlich den Atlantik zu sehen!



Nach dem Abladen versprach die nächste Ladestelle noch mehr Atlantik und einen noch fehlenden Bundesstaat: Delaware
fast wie Malibu -ich wollte schon runter springen :-)

wieder über den Atlantik

oder unter durch

Durch Schilder wurde uns bewusst gemacht, dass das Wetter hier auch manchmal Kapriolen schlägt.
Hurrican evacuation route

Dachten wir ca. 200 km Landstraße wären ja mal schnell abgepult, was auf der Karte allerdings nicht zu erkennen war, dass alle Nase lang ein Dorf mit mind. 3 roten Ampeln kommt. Erste merkwürdige Anwandlungen des Trucks beim Schalten legten sich GsD schnell wieder.Wir haben dann zwar abends noch geladen, aber den Trailer erst am nächsten morgen abgeholt.


Nächste Ziel war wieder in Canada, genauer Mississauga/Toronto.

 das einzige Bild, dass ich irgendwie von Philadelphia erhaschen konnte

Danach hatten wir fast einen Tag Dauerregen in Pennsylvania


Der konnte jedoch die Vorfreude auf das für den Abend geplante the big fat greek buffet in Mississauga nicht trüben. Aber erstens kommt es anders und zweitens als geplant...Wir sind noch in Buffalo über die Grenze gekommen aber ein paar Kilometer schaltete der Truck nur noch bis in den 8. Gang. Haben es glücklicherweise noch runter von der Autobahn auf eine kleine Tankstelle geschafft. 19.30 Ortszeit die Emergency Hotline von Bison angerufen, Problem und Standort geschildert, Hilfe wird angefordert. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gegen 21.00 und 22.00 in der Hotline noch jemanden zu erreichen sind wir dann ins Bett gegangen. Und der unfreiwillige Stop war wohl auch besser für uns. An dem Abend/der Nacht zog ein mächtiger Eissturm über Toronto hinweg und hinterließ über 250000 Menschen ohne Strom! Die letzten 100 sitzen immer och im Dunklen und Kalten!  Wir haben knapp 120 km entfernt nur die Ausläufer abbekommen. Das reichte jedoch, dass Sven am nächsten morgen die Fahrertür auf der der Wind stand nicht aufbekam. Aussteigen und erstmal Eis klopfen war angesagt.

das war nur ein Bruchteil von dem was in Toronto alles bedeckte


Nochmaliger Anruf bei Bison und gegen 12.30 erschien dann tatsächlich ein Mechaniker. Der Verdacht lag auf einem Airleak, das kurzerhand von ihm behoben wurde,

kein Vergnügen bei dem Wetter

Der Truck schnurrte wieder Richtung Mississauga, kurz vor dem Ziel fing das Problem aber schon wieder an :-((( Diesmal schafften wir es aber bis auf den Bisonyard. Der Werkstatt unser Problem geschildert bekamen wir einen Termin für den nächsten morgen um 6.00. Yeah, ging es also doch noch zum griechischen Buffet!




Am nächsten morgen dann die betrübliche Nachricht: der Truck ist tot! Das Getriebe hat sein Leben ausgehaucht und außerdem sollte er nächsten Monat sowieso in den Ruhestand. Sie könnten ihn allerdings so weit flicken, dass wir nach Winnipeg zurück kommen müssten.

Frohen Mutes ging es also los. Haben auch über 70 km geschafft bis endgültig NICHTS mehr ging. Auf dem nicht gerade gut geräumten Standstreifen wurde über besagte Hotline diesmal direkt ein Abschlepper geordert.
reichlich Verkehr

Dieser erschien auch knapp 45 Minuten später. Dann dauerte das ganze allerdings noch etwas, denn zwischen Bison und dem Abschlepper herrschten unterschiedliche Meinungen was den Trailer betraf. Bison meinte er könnte ja dort stehen bleiben bis wir mit einem anderen Truck zurück sind - dieses wollte (aus erkennbaren Gründen) der Abschlepper nicht zulassen. Dann wollte Bison uns mit Trailer zum Yard schleppen lassen, wollte der Abschlepper aus Sicherheitsgründen auch nicht. Letztendlich hat er ein Begleitfahrzeug angefordert, dass den rückwärtigen Verkehr abgeschirmt hat und hat dann das Komplettgespann bis zum nächsten Truckstop geschleppt.

ich durfte hinten mitfahren

hier wurde der Trailer erstmal geparkt

Und wieder zurück zum Yard, mitlerweile dunkel, hier wohl das letzte Bild von 37044
RIP

Immerhin hatte der Dispatch schon für einen Ersatztruck gesorgt. Also den Truck komplett leeren und umräumen - von der Mikrowelle bis zum Werkzeug- und wieder los um den Trailer wieder aufzunehmen.

 diesmal in einem Freightliner

Immerhin hatten wir noch die Hoffnung am 25. wieder zu Hause zu sein. Die Rechnung hatten wir allerdings ohne den großen Truckgott gemacht.


Verschneite Straßen waren nicht das Problem...


Das der Scheibenwischer auf der Fahrerseite fast kein Wasser raus gespritzt hat war auch noch irgendwie zu verkraften...

aber mit nicht richtig funktionierenden Turbolader und Motorbremse waren die Berge auf dem Hwy 17 fast zuviel für uns. Bei einigen Steigungen haben wir wirklich gedacht gleich rollen wir rückwärts wieder runter. Bergab ging es dann auch nur gaaanz langsam und vorsichtig,sonst hätten wir uns mit knapp 40000 pounds im Genick noch um irgend einen Baum gewickelt. Und so hat uns die Rücktour dann mal fast noch einen Tag mehr gekostet. Am 26. mittags waren wir dann endlich wieder in Winnpeg!

hier die Tour in der Übersicht


Größere Kartenansicht

Und mit diesem ausführlichen Bericht möchten wir allen in Nah und Fern einen guten Rutsch und alles Gute für 2014 wünschen!!!



Und bei gefühlten -50°C werden wir es uns gleich gemütlich auf der Couch machen!