Freitag, 30. Dezember 2011

ein besonderer Jahreswechsel

Dieses Jahr muss Sven arbeiten, und ich habe die Einladungen ausgeschlagen und mache es mir es mit den Hunden (ja seit gestern wieder 2) einfach gemütlich.
Habe aber bei dieser Gelegenheit mal wieder im Archiv gekramt und werde mal von unserem ersten gaaanz speziellen Sylvester 2009, also kurz nach unserer Auswanderung berichten:

Es war eine unserer ersten Touren, und Sven hatte auch noch keinen eigenen Truck. Aber der uns zur Verfügung gestellte war OK, und wir so machten wir uns noch in der Aufregung des Neuen auf den Weg in die USA. Keine Ahnung mehr wohin es eigentlich ging, jedenfalls nicht sooo weit. Der 31.12. startete herrlich
unterwegs nicht viel los

Schon wieder Richtung Winnipeg, legten wir gegen 19:30 eine Pause ein um uns das Buffet am FlyingJ Truckstop zu gönnen. Außerdem brauchte der Truck auch ne Stärkung. Der Diesel in der USA ist nicht so wirklich winterfest, also hat Sven -wie von seinem Trainer gelernt- in jeden Tank zusätzlich eine Flasche 911als Frostschutz mit eingefüllt. Angestrebtes Ziel an diesem Abend war für uns eine Restarea kurz vor St. Paul/MN...als pötzlich der Truck anfing fürchterliche Bocksprünge zu machen um dann auf der Standspur endgültig sein Leben auzuhauchen. Mitlerweile 21.30 ging also unserer telefonische Hilfeschrei in die Firma. Immerhin kam als erste Frage ob der APU (Standheizung) funktioniert. Denn bei der zweiten Frage stellten sich mir etwas die Nackenhaare hoch: wo steht ihr denn? HALLO - was ist mit GPS, ständiger Kontrolle wenn der Fahrer mal nicht angegebene Route fährt und nun müssen wir ne Standortbeschreibung abgeben??? Nach über 1 Stunde dann die Info, dass Hilfe unterwegs sei. Wir richteten uns auf geraume Wartezeit ein, denn am Jahreswechsel haben die Pannendienste wohl auch nur Notbesetzung. Es war warm und trocken und wir zusammen, also alles OK bis...das doch sehr fettige Essen bei mir seeehr dringend nach Auslass begehrte ;-) Ein Blick nach rechts neben den Standstreifen - einige Tannen, davor allerdings ein tiefer schneegefüllter Graben...da versinke ich doch bestimmt. Alternative: direkt am Truck fand ich aber auch nicht so toll, denn bei Vollmond und wolkenlosem Himmel hätten die vorbeifahrenden Autos bestimmt ihren Spass gehabt! Also ist Sven heldenhaft vor gegangen und hat mir mit seinen großen Schuhen quasi eine Treppe/Pfad bis zu den Tannen gebaut. Ich weiß noch heute was mir dann durch den Kopf ging: "Das hätte ich mir vor 6 Monaten auch nicht vorstellen können, am Sylvester, bei -20°, irgendwo in den USA am Rande der Autobahn den Popo in den Vollmond zu halten" :-))))
Unsere Retter erschienen dann gegen 1:45. Haben uns erklärt, dass es gar nichts nützt das 911 direkt beim Tanken einzufüllen, diverse Liter davon nochmals in den Tank gekippt und irgendwann sprang der Truck wieder an. Zur Sicherheit fuhren die beiden bis zum nächsten Truckstop hinter uns und so konnte ich das Dreamteam auch noch Ablichten

So, nun bleibt uns noch allen Lesern in Nah und Fern einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen

Der Countdown läuft

Auf das alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen

Beate und Sven

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Merry christmas



Zunächst die guten Nachrichten: unsere kleine Lissi ist gestern in ihr neues zu Hause gezogen, hat aber noch Weihnachtsgrüße dagelassen

Dann ist noch kurz zu erwähnen, dass wir fast keinen Schnee haben. Alles was bisher so runter gekommen ist, wurde durch Temperaturen teilweise über den Gefrierpunkt dahin gerafft. Die Innenstadt ist braun wie wir es aus Hamburg kannten - immerhin hält sich bei uns in den Nebenstraßen und Gärten noch etwas weiß! Und der Wetterbericht für Weihnachten mit +1 bis +4 tagsüber erinnert auch mehr an Deutschland als an eine der kältesten Städte der Welt.
Ich habe morgen meine letzten Arbeitstag und werde dann bis zum 3.1. faulenzen. Sven hat über Weihnachten auch frei und so werden wir es uns Heiligabend wieder mit Turkey und Rotkohl gut gehen lassen! Die Geschenke aus Deutschland liegen bereit und wurden ganz eisern noch nicht ausgepackt!



Und somit wünschen wir allen in Nah und Fern

(eine musste leider das Bild machen)
Beate, Sven und Ori

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Farbe bekennen

Heute mal nichts weihnachtliches sondern aus dem Alltagsleben oder auch was die Lokalnachrichten so bewegt...In diesem Fall handelt sich schlichtweg um den Ansturm auf Autokennzeichen! Vorweg erstmal - so sehen normale Nummernschilder in "friendly Manitoba" aus:
Gegen eine Gebühr von 105$ kann man aber auch ein Wunschkennzeichen im Rahmen bestimmter Richtlinien kaufen. Und damit den anderen Verkehrsteilnehmern direkt seinen Namen oder andere wichtige Dinge mitteilen

mehr als 7 Zeichen gibts nicht
Dann gibts noch spezielle Kennzeichen für besondere Gruppen

für die Kriegsveteranen

die Footballfans natürlich nur mit Slogan
BB steht hierbei für "Blue Bombers" dem Winnipegteam.

Und wie bereits im Mai berichtet, hat Winnipeg wieder ein Eishockeyteam in der NHL. Vor 3 Tagen kamen auch diese Nummernschilder in den Verkauf
Und bei den Sportverrückten hier war der erste Schwung natürlich innnerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Für Einige fing damit aber das Dilemma an...Was wenn man sich beiden Teams  zugehörigt fühlt? Kein Problem - wer beide Kennzeichen hat, kann diese halbjährlich wechseln! Ein kurzer Besuch beim Broker zur Umschreibung reicht aus.

Wir haben (noch) ein normales Kennzeichen. Sollten wir uns mal ein zweites Auto zulegen wird sich das aber bestimmt ändern ;-)

Donnerstag, 8. Dezember 2011

schneller als gedacht

Ähm, wollten wir nicht eigentlich erstmal die Ruhe die genießen und keinen Pflegehund aufnehmen?! Das hätte aber wohl nur funktioniert wenn ich die Facebookseite der Manitoba Mutts Dog Rescue (von jetzt an nur noch "Mutts" genannt) ignoriert hätte. Kleiner Auszug von letzter Woche:
- 1 Hündin aus dem Norden eingeflogen, die am nächsten Tag 5 gesunde Welpen warf
- 2 Welpen mit Aufkleber "for free" am Straßenrand ausgesetzt
- 2 Welpen in einer Box ausgesetzt
Die Organisatorinnen reißen sich neben Vollzeitjobs und Familie auf deutsch den A.... auf um keinen Hund verhungern oder erfrieren zu lassen. Oder wie sie selber sagen: "wir drehen bald durch, kämmen uns die Haare nicht mehr, arbeiten jeden Tag 16 Stunden aber haben in einem Jahr haben ca. 300 Hunde gerettet und lieben es!" Das funktioniert natürlich nur mit vielen freiwilligen Helfern und Spenden. So werden neben Pflegeplätzen auch immer Leute gebraucht, die Tiere oder Futter von A nach B transportieren, beim Internetauftritt helfen usw.
Dann kam dieses Foto -mit dem Hinweis, dass die Hunde (ca. 1,5J)in einer Tierklinik im Norden sitzen und eingeschläfert werden wenn sie keiner aufnimmt.
Wir brauchten nicht lange überlegen -immerhin kein Welpe! Also haben wir uns direkt gemeldet einen in Pflege zu nehmen. Am nächsten Tag (Donnerstag) der Anruf: die Hunde werden Samstag eingeflogen. Yeah dachten wir - noch immerhin 2 ruhige Nächte! Zwei Stunden später der nächste Anruf: Hunde sind schon adoptiert worden. Es käme am selben Abend aber noch eine andere Hündin, ca. 1,5Jahre alt, Schäferhundmix,      Streunerin, eingeflogen...ob wir die evtl. nehmen würden? Ja, sollten wir nun Nein sagen ;-) Allerdings hatten wir uns unter Schäferhundmix was anderes vorgestellt als dieses kleine verängstige Etwas was uns dann gebracht wurde.

gestatten: meine Pflegeeltern haben mich Lissi getauft
abgmagert mit gerade mal 11,5 Kg kann man hier neben Ori ungefähr sehen wie zierlich sie ist und vom Schäferhund wohl nur die Zeichnung hat
Das Halsband aus dem Hudson schon rausgewachsen war, musste für sie sogar enger gestellt werden!
Vor Ori hatte sie Angst, aber zu uns fasste sie schnell Vertrauen. Nachts sind wir dann immer abwechselnd aufgestanden (wer braucht schon Schlaf?), da der Hund immer vor sich hin fiepte, weinte und jaulte. Muss sie raus? Hat sie irgendwelche Verletzungen die wir nicht bemerkt haben?  Die Erklärung offenbarte sich uns erst am nächsten Tag: sie hatte jedemenge Milch im Gesäuge. Die Rücksprache mit den Mutts ergab: es sollte eigentlich eine ältere Tochter von ihr kommen, und sie mit den Welpen später. Leider haben die Welpen es aber nicht überlebt und so wurde spontan erstmal für die Mutter gesorgt. Mitlerweile hat sie den Verlust anscheinend überwunden und lebt sich gut ein. Obwohl nie in einem Haus gelebt, werden die Geschäfte nur draußen verrichtet und auch nichts zerstört! Am liebsten würde sie wohl den ganzen Tag auf dem Schoß sitzen und gestreichelt werden ;-) Mal sehen, ob sich so ein zu Hause für sie finden lässt...

Jetzt noch eine Erklärung zu den Hunden aus dem "Norden". Aber zart besaitete Tierliebhaber sollten diesen Absatz jetzt lieber überspringen!!!
Wer mal Google oder eine Landkarte bemüht wird sehen, dass wir fast im äußersten Süden Manitobas leben. Je weiter man gen Norden fährt umso einsamer wird es, kaum noch Straßen und dort leben fast ausschließlich "First Nations" also Ureinwohner (oder Indianer oder oder...). Leider werden dort die Hunde einfach sich selber überlassen. Durch ungehemmte Vermehrung müssen die Tiere täglich ums Überleben kämpfen. Häufig werden sie auch noch von Kindern gequält und mit Steinen beworfen.Traurige Berühmtheit erlangte vor kurzem ein 13jähriger mit einem Foto von 3 aufgehängten Hunden, einer noch mit einem Messer im Kopf.
Und wenn die Hundepopulation mal wieder Überhand nimmt gibt es sogenannte "Dog Days". Das heisst nichts anderes, als dass die Hunde einfach abgeschossen werden.
Sorry - aber auch das ist Canada, das Land in dem wir leben.

Zum Schluß aber noch was angenehmeres, denn am Sonntag gab es eine Christmasparty von den Mutts. Ein großes Treffen mit vielen der adoptierten Hunden. Und auf diesem Wege nochmals vielen Dank an Kyra, die nicht nur Chauffeur sondern auch noch Fotograf war!
das ist nur ein kleiner Ausschnitt
Bei den vielen Hunden und Ori an der Leine hätte ich nicht ein einziges Foto machen können!
Und hier Ori (rechts) mit 2 von ihren ca. 8 Monate alten Töchtern

Und versprochen, demnächst gibts auch wieder was anderes als nur Hundegeschichten! 

Donnerstag, 1. Dezember 2011

more than/mehr als 100%???

Im Internet gelesen, für gut befunden und kopiert: (für alle nicht so Englisch bewanderten unten folgt auch die deutsche Variante)
What does it mean to give MORE than 100%? Ever wonder about those people who say they are giving more than 100%? We have all been to those meetings where someone wants you to give over 100%. How about achieving 103%? What makes up 100% in life?

Here's a little mathematical formula that might help you answer these questions:

If:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z is represented as:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26.

Then:
H-A-R-D-W-O-R-K is
8+1+18+4+23+15+18+11 = 98%

and
K-N-O-W-L-E-D-G-E is
11+14+15+23+12+5+4+7+5 = 96%


But,
A-T-T-I-T-U-D-E is
1+20+20+9+20+21+4+5 = 100%


And,

B-U-L-L-S-H-I-T is
2+21+12+12+19+8+9+20 = 103%


AND, look how far ass kissing will take you:
A-S-S-K-I-S-S-I-N-G is
1+19+19+11+9+19+19+9+14+7 = 118%

So, one can conclude with mathematical certainty that While Hard work and Knowledge will get you close, and Attitude will get you there, it's the Bullshit and Ass kissing that will put you over the top.

Und es funktioniert auch auf deutsch:

Was bedeutet es, wenn Menschen in Besprechungen und Meetings darüber
stöhnen, sie würden am Arbeitsplatz "mehr als 100 Prozent" geben.

Denn rein mathematisch und physisch ist es nicht möglich, mehr als eine
volle Leistung zu geben, die ja 100 Prozent bedeutet.

Doch wir können, so ist es eben in der Mathematik, das Ganze mathematisch
aufdröseln und kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis:

Geben wir den Buchstaben des deutschen Alphabets Zahlen in ihrer richtigen
Reihenfolge, so ergeben sich für den Buchstaben A = 1, B = 2, C = 3 usw. bis
Z = 26.

Das sieht dann in Reihe so aus:

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z = 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26

Setzen wir nun die unter Kollegen und Vorgesetzen gern genutzten einfachen
Worte in Zahlen um und addieren diese, dann kommen wir zu folgenden
prozentualen Arbeitsleistungen:

A - R - B - E - I - T - E - N
1 + 18 + 2 + 5 + 9 + 20 + 5 + 14 = 74 Prozent

Erstaunlich, nicht wahr? Allein nur Arbeiten reicht also nicht aus!

W- I - S - S - E - N
23 + 9 + 19 + 19 + 5 + 14 = 79 Prozent

Auch Wissen allein scheint nicht auszureichen, um mehr als 100 Prozent zu
geben.

H - A - L - T - U - N - G
8 + 1 + 12 + 20 + 21 + 14 + 7 = 83 Prozent

Die Haltung zur Arbeit hat da schon deutlich mehr Punkte vorzuweisen, doch
auch sie reicht nicht aus, um das Alibi für weniger Arbeit zu erschaffen.

Und hier haben wir sie, die wahre Bedeutung dessen, was es bedeutet, mehr
als 100 Prozent zu geben:

S - C - H - L - E - I - M - E - N
19 + 3 + 8 + 12 + 5 + 9 + 20 + 5 + 21 = 102 Prozent

Wobei das nun doch noch getoppt werden kann, nämlich von den Kollegen, die
es auf knapp 130 Prozent "Arbeitsleistung" schaffen:

A - R - S - C - H - K - R - I - E - C - H - E - N
1 + 18 + 19 + 3 + 8 + 11 + 18 + 9 + 5 + 3 + 8 + 5 + 21 = 129 Prozent

In der nächsten Besprechung könnt Ihr Euch also nun entspannt zurücklehnen
und Euch eins Grinsen, wenn der Kollege neben Euch wieder einmal über seine
"mehr als 100 Prozent geben" spricht. Ihr wißt nun, was er damit meint..