Samstag, 27. September 2014

Man muss die Gelegenheit beim Schopfe packen

Laut Kalender war Dienstag Herbstanfang. Das Wetter hier hat sich aber anders entschieden. Nach ungemuetlich kalten Tagen, stellenweise schon Nachtfrost, ist diese Woche wieder der Sommer zurueck gekehrt. Sven ist Sonntag nach Hause gekommen, der Wetterbericht versprach fuer Dienstag sonnige 25 Grad - und ich habe spontan einen Tag frei bekommen! 

Also haben wir uns wieder auf den Weg durch die Praerie gemacht


Diesmal ging es zum Lake Winnipeg. Mit ueber 24.000 qkm einer der 15 groessten Seen der Welt.

Boat launch diesmal im Hafen von Winnipeg Beach. Dort haben wir uns gleich schon mal nach dem naechsten Objekt der Begierde umgesehen ;-)


Komischerweise war das Boot von Joe64 schon da LOL


Los ging es noch ganz enspannt


wie auf der Ostsee


Es war ziemlich windig und das Wasser entprechend aufgerauht


Nicht ganz gut zu erkennen - eine Schar Moewen flog eine ganze Zeit hinter uns her. Die dachten wohl wir wuerden angeln...


Als der Seegang immer schlimmer wurde und das Boot immer heftiger auf die Wellen knallte, fuehlte sich unsere Ori gar nicht mehr wohl. Noch nicht mal Leckerli wollte sie nehmen :-( So haben wir uns entschlossen an diesem Tag den Ausflug schon nach zwei Stunden zu beenden und ein ruhiges Plaetzchen zum Picknicken zu suchen.

Sven, hol schon mal den Wagen!


Doch zunaechst mussten wir, bzw. Little Liessy, erst noch dekonterminiert werden. Im Lake Winnipeg wurden letztes Jahr Zebramuscheln entdeckt. Das sind so fiese, die sich ueberall anheften und ausbreiten. Dadurch kann nicht nur das Oekosystem gestoert, sondern auch Wasserleitungen und aehnliches zugesetzt und zerstoert werden. Die Provinz versucht der Plage Herr zu werden und noch mehr natuerlich ein weiters Ausbreiten zu vermeiden.

Bereits bei Ankunft wurden wir von zwei netten jungen Leuten (von der Provinz bezahlt) ausgiebig befragt: "wo/wie oft/wann das naechste Mal wird das Boot zu Wasser gelassen? Wie haeufig gewaschen? Wo steht es zwischendurch" etc. Wir wurden darueber aufgeklaert, dass die Larven 21 Tage am/im Boot ueberleben koennen. Da wir es nicht 100%ig ausschliessen konnten innerhalb dieser Zeit nochmal woanders zu schippern, haben wir dankbar das Angebot angenommen das Boot kostenlos von ihnen zu reinigen zu lassen.

der arme Junge hat bei knapp 30 Grad in seiner Gummimontur gut geschwitzt

 Motor laufen lassen damit auch alles gut gespuelt wird

Das Ablaufwasser wird in der gelben Matte aufgefangen und spaeter mit so einer Art Staubsauger in grosse Behaelter gesaugt.

Die ganze Prozedur hat ueber 30 Min. gedauert. Aber sicher ist sicher, und Liessy gleich wieder sauber ;-)

Nur ein kleines Stueck weiter haben wir ein einen Picknickplatz mit Aussicht gefunden.


lecker wars wieder!

mit dieser Aussicht!

Es ist so nicht zu erkennen, aber zwischen uns und dem Strand war ein kleiner Abhang mit rutschigen Felsen. Todesmutig hab ich es mir aber trotzdem nicht nehmen lassen und den Abstieg heil geschafft.


Zum Abschluss ein Haus, dass mir auf dem Hinweg so ins Auge gesprungen ist, dass Sven auf dem Rueckweg extra anhalten musste damit ich ein Foto machen konnte.



Sonntag, 21. September 2014

Probezeit bestanden

So, will ich euch doch mal etwas mehr aufs Laufende bringen (mal nach Vancouver wink).
Sollte es sich noch nicht ganz ueberall rumgesprochen haben (jetzt mal nach Teneriffa wink) - das Buero des deutschen Honorarkonsuls in Winnipeg hat vor mitlerweile einem Jahr geschlossen. Fuer mich kam es Freitags mittags genauso uebrraschend wie fuer die Kunden. Verstaendlicherweise kann ich auf die Gruende hier nicht weiter eingehen. Mit 2 Wochen Lohnfortzahlung schaute ich mich also auf dem canadischen Arbeitsmarkt um. Ich will hier gar keinen Hehl daraus machen, es war schwieriger als erwartet/gehofft. Mit meiner jahrelangen Bankerfahrung koennen hier nur wenige etwas anfangen. In die Bank zurueck wollte ich, wenn es sich irgendwie vermeiden laesst nicht mehr. Fuer Kurse die mir entsprechende Zertifikate fuer die Canadier bringen wuerden, fehlte mir die Lust und das Geld ;-)

Im Januar/Februar hab ich ueber eine Zeitarbeit bei einem großen Finanzdienstleistungsunternehmen an einem befristeten Projekt gearbeitet. Ich wurde fuer die Datenkontrolle auserkohren und durfte vom 11.00 - 19.00 (ich fand die Zeiten toll!) die Dateneingaben kontrollieren bis mir die Augen traenten. LOL


Ich hatte zwar einige erfolgversprechende Vorstellungsgespraeche, landete aber leider immer auf Platz 2. Also habe ich dann auf das zurueck gegriffen wovon ich, neben Bankgeschaeften, am meisten verstehe - und das ist Trucking und damit Bison Transport. Fast ein Jahr mir Sven on the road und weitere 4 Jahre immer mit fachsimpeln hinterlassen nunmal Spuren ;-) Nun soll aber keiner glauben, dass ich dort nur weil ich Truckerfrau bin direkt einen Job gekriegt habe. Es gab auch mehrere Gespraeche bis meine jetzige Chefin den richtigen Job fuer mich gefunden hat. 

Am ersten Tag hat jeder neue Mitarbeiter bei Bison Orientation. Formulare, Betriebsbesichtigung, Online Kurse und ... fahren im Simulator!


wirkt total realistisch wenn man(Frau) drin sitzt

hab keinen Unfall gebaut!

Und so sieht es in der Kommandozentrale hinter den Kulissen aus. Von dort koennen alle moeglichen Szenarien wie Wetter, Tiere, geplatzte Reifen etc. eingestellt werden.


So bin ich nun seit 16.6. "Driver expenses und invoicing team member". D.h. morgens widme ich mich 1-3 Stunden den Spesen die die Fahrer unterwegs gehabt haben, D.h. Belege sortieren, auf den entpsrechenden Konten verbuchen und dem Fahrer wieder vergueten. Den ueberwiegenden Teil des Tages jedoch bin ich mit fuer die Rechnungen zustaendig. Unser Team ist das letzte in der langen Kette eines Trips bevor die Rechnung an die Kunden rausgehen. Kontrollieren, Daten suchen, ggfs. anforden und eingeben. Das war natuerlich die Kurzform, Einzelheiten sind viel zu kompliziert zu erklaeren und auch nur langweilig. Jedenfalls habe ich es sehr gut getroffen! Nettes Team, eine Arbeit die mir gefeaellt und keine Kunden die nerven ;-) Allerdings waere ich ohne meine entsprechende "Vorbildung" der ganzen Begriffe und Abkuerzungen wahrscheinlich rettungslos verloren gewesen. So muss ich mich nur durch die unendlich vielen verschiedenen Programme kaempfen. Aber laut meines Beurteilungsgespraechs letzte Woche ist mein Supervisor absolut zufrieden mit mir! 

Hihi, nun kann ich mit Sven erst richtig fachsimpeln. Auch von Vorteil: wenn Sven rausfaehrt oder reinkommt koennen wir uns immer nochmal sehen :-) Oder wenn er mal nur kurz ueber Nacht in Winnipeg ist mit einem Auto fahren. Einziger Nachteil: der Arbeitsweg! Ich muss irgendwie ans andere Ende der Stadt. Der Heimweg dauert schon im Sommer mind. 40 Minuten. Aber auch 1,5 Stunden durch Baustellen sind leider keine Seltenheit. Ich mag mir noch garnicht ausmalen wie das erst im W***** wird.

Dafuer darf ich aber auch waehrend der Arbeitszeit an solchen Veranstaltungen teilnehmen wo unsere obersten Bosse und der Geschaeftsinhaber (der aeltere Herr zweiter von rechts) an der Eisbucketchallenge teilnehmen


Und anschliessend noch die interne Vorausscheidung zum Truckpulling


Kleine Schlussbemerkung: die Umstellung wieder in einen Vollzeitjob nach fast 5 Jahren Teilzeit und Freizeit war nicht ganz einfach LOL

Mittwoch, 10. September 2014

Unverhofft kommt oft

Nachdem das Wetter hier zeitweise schon mehr an Herbst als an Spaetsommer erinnert, war fuer letzten Sonntag doch nochmal Sonne satt und Temperaturen uber 22 Grad angesagt. Sven hat ordentlich Gas gegeben und es geschafft Sonnabend Abend nach Hause zu kommen. Frueh auf haben wir diesen wunderschoenen Tag richtig genossen! Diesmal keine weiteren Einzelheiten...wer Lust hat lehnt sich zurueck, schaut das Video an, und kann vielleicht nachvollziehen warum so ein Tag wie eine Woche Urlaub wirkt...


Montag, 1. September 2014

Little Liessy

Erstmal Danke fuer all die guten Wuensche zur unserer Neuerrungenschaft! Und auf vielfachen Wunsch nun also ein ausfuehrlicher Bericht unseres "Stapellaufs".

Bei dem Wetter was wir hier in der letzten Woche so hatten, sahen wir schon schwarz fuer unseren ersten Trip am Wochenende. Doch die Wettervorhersage hielt eisern an der Sonne fuer Sonnabend fest! Bevor es dann wirklich losgehen konnte mussten noch ein paar kleine Dinge erledigt werden.

Nachdem der Name fuer uns ja schon laenger fest stand, wir uns auch fuer Farbe und Schrift entschieden haben, bestellte Sven also die Aufkleber und sorgte auch fuer ordnungsgemaessen Anbringung dieser.


Und hier in ganzer Pracht


 hinten der Standort

Der Name hat natuerlich eine Bewandnis: Svens Eltern hatten ein Schiff (groesser als unseres) wo die Familie saemtliche Freizeit drauf verbracht hat. Sven sagt immer, er ist auf dem Schiff gross geworden. Dieses Schiff hiess "Liesbeth"
An dieser Stelle sollte eigentlich auch ein Bild der Liesbeth erscheinen und ich mal *winkewinke* Richtung Geesthacht...wir warten noch ;-)

Da wir auch immer noch nicht wissen, ob unser sooo wasserscheuer Hund eigentlich schwimmen kann, sind wir lieber auf Nummer Sicher gegangen und haben ihr noch eine Rettungsweste gekauft.

noch nicht ganz ueberzeugt bei der Anprobe im Zoogeschaeft

Sonnabend morgen wurde dann die nagelneue Anhaengekupplung eingeweiht


Unterwegs hatte ich eine voellig neue Persektive im Aussenspiegel LOL


Wie immer, erstmal durch Manitobas Weiten

Zwischenstop


Denn die 150 Pferdchen von dem Volvo Penta Motor wollen auch gefuettert werden


Gelegenheit mal ein Foto von dem Gespann zu machen
Boot ist uebrigens 20 feet = 6,10 Meter lang

Kleiner Scherz unterwegs: wer will auf solchen Schotterpisten wirklich schneller als 90 km/h fahren?


Angekommen an der Boat Launch erstmal abplanen


und dann langsam ins Wasser 



mutig ins kalte Wasser

und sie schwimmt!

Waehrend Sven Auto und Trailer parkte durfte ich Boot und Hund an der Leine halten

Leider keine Bilder, aber Ori musste von Sven ins und auch wieder aus dem Boot getragen, nicht dass sie noch nasse Pfoten kriegt :-)

Aber dann konnte der Spass endlich losgehen!!!


Sven hatte das Boot letzte Woche schoen poliert - Fenster putzen wurde leider vergessen ;-)




sooo bequem

Die hinteren Sitze lassen sich aber auch in anderer Hoehe anbringen und es entsteht eine grosse Liegeflaeche


Da durfte dann Ori mit rauf


So ganz unwohl hat sie sich nach einer Weile nicht mehr gefuehlt


Ordnungsgemasse Taufe stand dann auch noch auf dem Programm

Leider kein einziges Bild oder Video von der eigentlichen Taufe, ich hab irgendwie den Ausloeser nicht richtig getroffen *schaem* Nur noch ein danach Bild

Fuer das leibliche Wohl in Form von selbstgemachten Thunfischsalat und frischem Baguette war auch gesorgt


Ihm hat's geschmeckt!

Die anderen Sitze lassen sich nicht ganz flach, aber auch in bequeme Position bringen


Hier ein Blick AUS der kleinen Kabine raus

In der ich zu meinem Entzuecken sogar eine kleine funktionierende Lampe entdeckte 
*gemuetlich hihi*

Hier noch etwas ringsrum


Schwimmen gehen haben wir uns aufgrund des "bluehenden" Gewewaessers verkniffen. Obwohl die Badeleiter nicht nur unseren Gewichten standhaelt, sondern durch die Laenge auch sicherstellt, dass selbst ich wieder ins Boot kommen muesste


Nach einigen Stunden Spass und Erholung ging das ganze dann wieder rueckwaerts

Auto mit Trailer holen

nicht zu weit ins Wasser fahren

 und dann Dank des EZ Trailers das Boot ganz einfach wieder auf den Trailer ziehen. (Diesmal wurde allerdings der Shorts vorher ausgezogen LOL)


So ein Tag mit Boot auf dem Wasser ist wie ein Kurzurlaub fuer uns! 

Und zum Schluss noch ein paar bewegte Bilder